WILDE BLUTEGEL

Delta Leeches inspiriert auf vielen Ebenen der Gesellschaft zur naturbewussten Verantwortung für den Planeten und das ökologische Gleichgewicht.

WAS SIND BLUTEGEL?

Blutegel sind Gürtelwürmer und gehören zum Stamm der Ringelwürmer. Ein naher Verwandter ist der Regenwurm und wie dieser hat auch der Blutegel einen muskulösen, segmentierten Körper, der sich verlängern und zusammenziehen kann. Die meisten Egel kommen im Süßwasser vor.

Der bekannteste und in Therapien benutzte Blutegel ist Hirudo medicinalis – der medizinische Blutegel.

Abbildung: Blutegel – Hirudo medicinalis (1880)

  1. Der medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) von oben.
  2. Der medizinische Blutegel (Hirudo medicinalis) von unten; a, b – Geschlechtsorgane
  3. Das Nervensystem mit seinen Verzweigungen:
    a, vorderer oberer Teil;
    b, vorderer unterer Teil; c, hinterer Nervenknoten

Quelle: Wikimedia

Blutegel-Hirudo medicinalis-Abbildung

DIE LÖSUNGEN ERBLÜHEN IMMER AUS DER NATUR

Die wundersamen Blutegel Heiler sind älter als die Dinosaurier.
Die über 400 Millionen Jahre alten Wesen haben sich endlos entwickelt und sich überall angepasst.

Konkrete Hinweise finden wir schon in den Keilschriften der Babylonier, in Japan, China, im alten Ägypten und (ca. 500 v. Chr.) in der indischen humantherapeutischen-Heilkunde.
Aus dem Griechischem kommt auch der Begriff „Egel“ und bedeutet „kleine Schlange“, demzufolge findet sich in der europäischen Dichtung, die erste Angabe zum medizinischen Verfahren mit Blutegel; bei Nikander von Kolophon (ca. 200-300 v. Chr.) und später bei Themison von Laodikeia, ein syrisch-hellenischer Arzt, er gilt heute noch als Vater der Blutegel-Therapie.

Der Urheber der Schule der Methodiker, setzte die Blutegel bei chronischen Kopfschmerzen, Arthritis und andere fieberhafte Allgemeinerkrankungen ein; quasi das „status strictus!“. Aus diesem Grunde wurden die eleganten Schwimmer wirklich bedeutend und gehörten nun zum „volksmedizinischen Gut“.

Behandlung mit Blutegeln-historisches Kunstwerk einer Frau, die Blutegel verwendet, um Krankheiten zu behandeln.

Weltanschauung und der Trend

Schon aus der Steinzeit sind die kleinen Ringelwürmer (Annelide) die zum Stamm der Gürtelwürmern (Clitellata) gehören, ständige und hoffnungsvolle medizinische Helfer,
für Tier und Mensch.

Der berühmte Blutsauger wird überall eingesetzt, von der arabischen Welt bis zum römischen Reich. Der regelrechte „Boom“ ab Mitte des 19. Jahrhunderts, mit dem Ausbruch der naturwissenschaftlichen Medizin und der massiven Anwendung der „Blutegeltherapie“ führte nahezu zur Ausrottung.

Absurdhafte Missbräuche und mangelndes Wissen, führten zu einem schlechten Ruf z. B. (Vampirismus) und zum Ende einer Ära.

Die natürlichen Blutegelbestände wurden stark dezimiert und ihre natürlichen Lebensräume sind fast komplett verfallen.

Die Wiederbelebung begann Mitte der 80’er Jahre in der USA. Konservativ aber nun erst recht originell, kommt natürlich die Lösung aus der Natur. Blutegel (Hirudo medicinalis) werden erfolgreich in der „Transplantationschirurgie“ und in den „Verbrennkunstzentren“ eingesetzt.

Im Jahr 2004, stuft die USA, Bluetegel als „medizinische Geräte“ ein. Um ein anderes Beispiel zu nennen; analog, unterliegen in Deutschland unter „strengen Hygienenbestimmungen“ und „Qualitätsstandards“, Bluetehel als „zulassungspflichtiges Fertigarzneimittel zur Anwendung in der Humanmedizin“ (2004-2008).

Blutegeltherapie:
„Der kreative Vampir und seine Heilkünste“

Wenn es der heutigen Medizin kaum zu passen scheint, haben Blutegel die Approbation als „natürliche Heiler“ schon lange – und sind fraglos ein „fester Bestandteil der modernen medizinischen Versorgung“.

Der überhaupt bekannteste Vertreter der Egel ist der „medizinische Blutegel“ (Hirudo medicinalis). Vor allem werden kontemporär (Hirudo verbana), auch (Ungarischer Blutegel) oder früher (Hirudo officinalis) genannt, in der Medizin breitgefächert verwendet.

Blutegel gehören zu den Kieferegeln und sind „Ektoparasiten“ eng verwandt mit dem Regenwurm. Höhrt sich alles auf dem „ersten Blick“ nicht sonderlich anziehend an. Doch anderseits sind ihre „guten Dienste“, für uns Menschen einfach einzigartig. Tiere z.B. Schafe, Rinder, Pferde,wissen instinktiv um die Heilkraft der Blutegel und gehen ganz gezielt in Gewässer auf sie zu. Die kleinen Assistenten schwimmen elegant, wie Delfine und sind gar nicht gierig, eine Mahlzeit genügt für 1-2 Jahre und ihr Biss ist wenig oder kaum schmerzhaft.

Im Mittelalter wurden die Heiler im englischen als „leecher“ bezeichnet. (leech=Blutegel).

EIN BREITER INDIKATIONSBEREICH IM FOKUS

Die Medizin, ein echter „Pharmacocktail“ ist im Seva (Speichel) des Tieres, derzeitiger Stand der Forschung belegt gut über 100 Inhaltsstoffe (Substanzen), ein „ungewöhnliches Heilmittel“.

Die Zusammenarbeit, eine perfekte „symbiotische Beziehung“ mit dem Wirt, beginnt mit dem Andocken und während des Saugens scheidet der Blutegel in den ersten Minuten ein Sekret in die Wunde ab – „eine ganze Hausapotheke“.

Das Verfahren ist: krampflösend, beruhigend, erleichternd, entgiftend, entzündungshemmend, blutreinigend und imunisierend.

Die heutige Biochemie hat eine Vielzahl an Wirkstoffe und deren Wirkmechanismen im Seva des Blutegels aufgekärt.

Der Blutegel hinterlässt allein an Hirudin, 1-1,5 mg in seine Bissstelle. Hirudin ist ein potenter, selektiver Thrombininhibitor, ein einkettiges Protein aus 65 Aminosäuren.

Der medizinische Blutegel liefert uns den wirkungskräftigsten und blutgerinnugshemmenden Wirkstoff aus der Natur. Ein anerkanntes Arzneimittel das auch bei Herzinfarkt, Verwendung findet.

Der heutigen Wissenschaft sind auch folgende Substanzen bekannt:
Calin, Eglin, Bdellin, Histamin, Apyrase, Hyaluronidase, u. v. m..

Das traditionelle, aber wissenschaftlich untersuchtes
Heilverfahren hat unterschiedliche Anwendungsbereiche:

  • Schmerzhafte – muskulo – skelettale Erkrankungen
  • Arthrose mit Gelenkschmerzen, Rheuma
  • Venenerkrankungen, Krampfadern (Varikosis), Thrombosen, Hämorrhoiden
  • Nervenschmerzen, Bluthochdruck, Migräne, Gicht, Tinnitus, Asthma, Gallenblasenentzündung
  • Schwere Herpes – Zoster – Neuralgien (Gürtelrose)
  • Eingesetzt werden die Blutegel vor allem bei Hautverpflanzungen, bei Transplantationen von Finger, Zehen, Ohren und in der plastischen Chirurgie (Schönheitschirurgie)

Das Donaudelta,
LAND DER WILDEN BLUTEGEL

„Wo sich die Natur noch im Gleichgewicht befindet“


Im Einklang mit der Natur windet sich das Wasser von der Mündungsbucht der Donau in Richtung Meer.

Die 2.888 km lange Reise beginnt mit ihrer Quelle im deutschen Schwarzwald. Seit Ende der letzten Eiszeit werden Sedinmentaplagerungen von den Berghängen der Karpaten und Alpen von der Donau durch 10 Länden zum Meer transportiert. So formte sich der über 10.000 Jahre alte „grüne Korridor“ zum Schwarzen Meer, mit 5.800 Quadratkilometer, das Zweitgrößte weitgehend naturbelassene Delta Europas.

Die natürliche Vielfalt dieser belebten Zone der Erde, entppupt sich als Paradies für Tiere und Pflanzen. Das fast intakte Ökosystem wurde von der UNESCO 1993 zum Weltkulturerbe ernannt. Im Biospherenreservat steht eine Fläche von 4.178 Quadratkilometer unter Naturscutz, davon liegen im Rumänischen Teil des Deltas, 3.446 Quadratkilometer.
Das größte Feuchtgebiet Europas steht auf der Liste der RAMSAR-KONVENTION.

Diese traumhafte Wunderwelt, von internationaler Bedeuteung umfaßt mehr als 30 Ökosysteme. Von den bis zu 15 Meter hohen Wüstendünen die sich aus dem Auenwald erheben, bis auf dem pontischem Steppengebiet, überall trifft man über einen ungewönlichen Reichtum an Arten. Die berümte Wüsteninsel „Leteawald“ liegt auf die älterste Sandbank des Deltas.

Donaudelta Blutegel

Als Sensation gelten auch die riesigen Schilfrohrfelder, übrigens „die größte geschloßene Schilffläche der Erde“. Zu der wilden Wasserlandschaft gehören auch „die größten Seerosenfelder Europas“, soweit der Blick reicht ein Sehnsuchtsort der Superlative.

Das exotische Netzwerk bildet im Mündungsgebiet zur Schwarzenmeerküste eine katastrophenreiche Landschaft. Raum und Heimat fur weit über 5000 Tier – und Pflanzenarten, sehr viele davon sind vom Aussterben bedroht, oder gelten als ganz selten.

Das großte Süswasserschützgebiet Europas.

World Wide found of Nature (WWF) initierte den “grünen Korridor” im Jahr 2000. Am 5 Juni haben sich gemeinsam die Regierungen von Rumänien, Bulgarien, Moldavien und der Ukraine verpflichtet, die ursprüngliche Wildheit der „unteren Donau“ wieder-herzustellen und zu schützen. So blühte der “Grüne Korridor” zum „größten Renaturierungskomplex Europas“ auf.

Mächtige Vögel als Symbol.

Der schwerste Flugvogel der Erde, „der Pelikan ist das Wahrzeichen des Deltas“!
Das Biosphärenreservat beherbergt Europas größte Kolonie von Pelikanen.

Im Vogelparadies nesten zwei Pelikanarten; der Rosa-und Krauskopfpelikan.

Im 600.000 Hektar großen Deltaparadies stehen mer als 90 Prozent von den gut über 300 Vogelarten unter strengem Artenschutz. Ein großer Teil davon stammt nicht mal aus Europa.

Standorttypisch halten sich über 100 Arten Vögel nur auf der Durchreise im DonauDelta auf. Heimat ist das Reservat auch für Pygmy Kormorane, Löffler, Junge Reiher, Graureiher, Säbelschnaber, Binnen-fresser, Stelzenläfer, wilde Enten und Gänsearten; einschlislich ist die Liste spektakulär lang.

Vogelkunder stellen, das Donaudelta, gleichgängig mit der Evrosdelta (Grichenland) oder der Camarague (Frankreich). Die fabelhafte Vielfalt von Vogelarten ist je nach Jahreszeit und Waserstand vollkommen unterschiedlich. Jeder Abschnitt in Raum- und Zeit entfaltet sich durch eine höstinteressante Tier – und Pflanzenwelt, ein Muss für alle Naturliebhaber – und Foto – Enthusiasten!

Delta Fauna - Vögel

NAHEZU UNBERÜHRTER WEIßER SANDSTRAND

„Die größte Sumpflandschaft Europas“, ein Labyrinth aus zahllosen Wasserläufen, extreme Trockenbiotope, kleine und große Seen, vertäumte Fischerdörfer, unendliche Galeriewälder verschwommen in weißen Sanddünen. Das sind die fabelhaften Gebiete entlang der drei Hauptarme: Chilia, Sulina und Sf. Gheoghe.

Interessant zu beobachten ist auch wie das Süßwasser ein verwirrendes Geflecht von Wasserbahnenen in der Einmündung bildet und sich bei „km Null“, in Sulina mit dem salzingem Meer verschmeltzt.

Die nahezu vergessene Hafenstadt war bis in den 30’er Jahren ein „kosmopolitischer Ort des Handels“ der Diplomatie und unumstritten, des Feierns!

Einst hieß die Donaustadt „ EOUROPOLIS-SULINA“ (EDK) und war im rechten Sinne eine „Vorläuferin der EU“ – die „Europäische Donaukommission“.
Im Jahr 1856 gründete sich „Das Generalsekretariat der Europäischen Kommission der Donau (CED)“, einer der ersten regionalen Organisationen an der die europäischen Donauuferstaaten teilnahmen.

Die europäischen Kolonialmächte bauten das frühere Dorf in der Donamündung zur Hafenstadt auf, eine Perle der Diplomatie! Früher gab es in Sulina über 70 Unternehmen, fast 200 Geschäfte und 4 Leuchttürme. Paliert wurde am meisten auf Griechisch und Türkisch aber auf der Tagesordnung stand auch Russisch, Englisch, Deutsch und Franzözisch.

„Europa beginnt heutzutage ‚woanders‘, aber endet mit der isolierten, östlichen Stadt Rumäniens, unmittelbar an der Grenze mit der Ukraine“.

Das ist das Land der wilden Blutegel!